Das Verhältnis zwischen Ex-FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl und FPÖ-Parteichef Heinz Christian Strache war schon länger angespannt, doch die offenbar nicht abgesprochene Aktion in Moskau vom vergangenen Wochenende schlug dem Fass endgültig den Boden aus!
Flankiert von Barbara Rosenkranz, Karl Schnell und Uwe Scheuch, klärt Herbert Kickl in einer eiligst einberufenen Pressekonferenz in Knittelfeld die wartenden Journalisten auf: “Diese Reise nach Moskau von HC Strache & Co. entsprang definitiv nicht meiner Strategenfeder, ich habe davon erst in der Gratiszeitung Heute erfahren. Das ist kein Stil, so geht man nicht mit Parteifreunden um! Ich sage nur: Es reicht, wir gründen hiermit die Echte FPÖ. Die EFPÖ übernimmt kurzerhand das Parteiprogramm der unechten FPÖ – es stammt eh von mir – sollen die sich von der FPÖ ihr eigenes Zeugs schreiben, das schau ich mir mal an!”
Barbara Rosenkranz, die sich gerade auf dem Weg zur Beerdigung des verstorbenen Opus-Dei-Chefs Javier Echevarría befand und kurzfristig nach Knittelfeld gekommen war, musste ebenfalls aus den Medien von der Vertragsunterzeichnung der FPÖ mit der Partei ‘Einiges Russland’ erfahren. Rosenkranz: “Seit wann ist die FPÖ eine ausländerfreundliche Partei? Seit wann machen wir auf staatstragend? Mit mir sicher nicht. Nur die EFPÖ steht echt für ‘Österreich zuerst’! Nur die EFPÖ ist und bleibt eine echte Oppositionspartei!”
Wir haben uns unters zahlreich erschienene Publikum gemischt und wollten von den offensichtlichen Parteimitgliedern der ersten Stunde erfahren, was sie zum Wechsel zur EFPÖ bewogen habe. Hermann Watzke, Stalingrad-Heimkehrer aus St. Veit an der Glan: “Ich war lange Zeit ein HC-Fan. Dann kam diese Reise nach Israel. Da habe ich – so wie früher – weggeschaut. Wegen der Wahl vom Hofer und so. Aber die Russlandreise, da habe ich mir dann gedacht, jetzt drehen die komplett durch, da kam mir der Kickl und die Echte FPÖ gerade recht!”
Karl Schnell auf die Frage, wie es der EFPÖ gelingen soll, so kurz vor der nächsten Nationalratswahl erfolgreich zu sein: “Wir dürfen die Protestwähler nicht den Grünen allein überlassen. Wir müssen raus in die Nobelheurigen, wir müssen wohl oder übel zu den Jelinek-Premieren, wir müssen die Leute in den Bobo-Cafés ansprechen. Und wir brauchen einen echten Rechtspopulismus. Nur so werden wir neue Wählerschichten ansprechen und letztlich dann auch bei der Wahl ganz vorne sein.”
*** EILMELDUNG ***: Der Klubobmann vom Team Stronach, Robert Lugar, bekundet offenbar Interesse an einem Wechsel zur EFPÖ!