Das war’s dann wohl. Allein schon immer nur die Nummer Drei zu sein ist auf Dauer nicht lustig, aber dann auch noch das! Für den Heiligen Geist, einem glühenden Anhänger der Monty Pythons, war die Todesmeldung von Terry Jones jener berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Er kündigte mit sofortiger Wirkung und steigt endgültig aus der Dreifaltigkeit aus.
Für den Engelein Chor kam diese Nachricht jedenfalls aus einem gar nicht heiteren Himmel, so dass einige Zeit verging, ehe dann doch die Hiobsbotschaft verkündet wurde. Für Kenner der himmlischen Szene allerdings kam dieser Schritt offenbar nicht unerwartet. Der Heilige Geist hatte es von Anbeginn an nicht leicht in diesem ungleichen Trio: Gott Vater, der allmächtige Patriarch und nicht selten ins Cholerische neigend, Jesus, der Empathische, dem alle Herzen sofort zuflogen, und schließlich der Heilige Geist, dessen Bedeutung laut einer weltweit durchgeführten Umfrage unter Christen fast 93% eher oder ziemlich unklar ist.
Selten wurden die Leistungen des Heiligen Geistes entsprechend gewürdigt, im Vergleich zur Anzahl der Feiertage zu Ehren von Jesus und Maria musste er sich mit einem einzigen und noch dazu eher unbedeutenden Pfingstfest zufrieden geben. In Darstellungen reichte es gerade einmal zu einer symbolischen Taube, seine Friedensbemühungen wurden meist durch den allmächtigen Vater durchkreuzt, der offenbar mehr Gefallen an Vernichtung, Zerschmettern und Ausrottung finden konnte. Was die Herkunft des Heiligen Geistes betraf, blieb vieles im Dunkeln, im Unterschied zu Jesus gab es jedenfalls nie ein weihnachtliches Geburtstagsfest.
Auch der Film ‘Das Leben des Brian’ der Komikergruppe Monty Pyton soll dem Vernehmen nach immer wieder zu Spannungen im Hause Gottes geführt haben. Während der Heilige Geist den britischen Humor geradezu göttlich fand, stieß dieser Vater und Sohn eher sauer auf. Dass nach dem viel zu frühen Tod von Graham Champman mit Terry Jones Anfang des Jahres das nächste Mitglied der legendären Komikergruppe das Zeitliche segnen musste, fand der Heilige Geist naturgemäß gar nicht lustig und dürfte der berühmte Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Zukunftspläne gibt es noch keine, der Heilige Geist nimmt sich fürs erste einmal eine Auszeit unbestimmter Dauer.
Aus dem Vatikan ist zu hören, dass man die Lehren zur Dreifaltigkeit so rasch als möglich überarbeiten werde, das neue Schlagwort lautet Dualität. Doch Himmelsexperten warnen davor, voreilig und überhastet diesbezügliche Anpassungen vorzunehmen. Angeblich ist auch das Verhältnis zwischen Vater und Sohn nicht mehr das allerbeste. Wer weiß, ob nicht in naher Zukunft auch in der katholischen Kirche das Wort Monotheismus zu seiner wahren Bedeutung zurückfindet!