Nur kurz blieb es ein Geheimnis, durch wen die Enthüllungen in Sachen ‘Erwin Pröll Privatstiftung’ ins Rollen gebracht wurden. Die Entenpost erfuhr heute Mittag exklusiv durch einen ÖVP-internen Informanten, wer dem Falter-Journalisten Florian Klenk die Background-Informationen für seine Story über die ungeheuerlichen Vorkommnisse in Niederösterreich zugespielt hatte. Und nun platzt gleich die nächste Bombe – denn die kompromitierenden Unterlagen stammen von niemand Geringeren als dem ÖVP-Parteiobmann Reinhold Mitterlehner höchstpersönlich!
Der Entenpost wurde ein Telefonat zugespielt, in dem sich der ÖVP-Parteichef mit seinem Spin-Doktor unterhält. Im Folgenden ein Auszug aus diesem Gespräch:
Reinholf Mitterlehner (RM): Oida, mia geht de Obmann-Debatten schon so am Zaga, i glaub i hau den Huat drauf!
Spin-Doktor (SD): Na kumm Reini, du host do a supa Team, lauter loyale Leitl (es ist ein kurzes Kichern zu hören), wer soll di schon in Froge stelln?
RM: Dass i ned loch! Wonnst glaubst, jetzt is endlich wieda ameu a Ruah, kummt wie des Amen im Gebet da Lopatka und haut ma hinten des Hackl eini.
SD: Der is außa Kontrolle – und a Steira, do konnst nix mochn!
RM: Der klane Wastl, der wird a imma unschenierta. Na wort na, wonn der ameu Parteiobmann is, der wird se a no onschaun! Gengan Pröll und die ondan Londeskaisa, do is anfoch ka Kraut gwochsn!
SD: A propos Pröll: Do kumbt ma a Idee! Host gegn den nix in da Hond? I man, so a bissal a Dörti Kampaingning, des kunntat höfn, des würd a Zeitl von der Obmonn-Debatte oblenkn – und di aus da Schusslinie nemma.
RM: Na, do gibt’s nix, der hot sicha kan Dreck am Steckn. I man, des mit der Spekulierarei von de Wohnbauförderungen, des wor a bei de Rotn so Usus. Und a des mit seiner Privatstiftung, des mochn eigentlich wir olle in da ÖVP so.
SD: Wos für Privatstiftung?
RM: Keine Ahnung, des is privat, drum hasts jo so! Do reißt ma se unta am schwindligen Vurwond – irgendan gemeinnützigen Schas hoid – Steiagöd untan Nogl, und weils ka Transparenzdingsbums gibt, konnst mit dem Göd donn gonz isi stiftn gehn.
SD: Reini, du bist a Schenie!!!
RM: Des wass i eh! Oba wieso eigentlich?
Soweit der Mitschnitt aus dem Telefonat, das an die Redaktion der Entenpost per E-Mail mit MP3-Attachment zugeschickt wurde. Unterschrieben war die Mail mit ‘Anonymer ÖVP-Insider :)’. In Zeiten der blühenden Fake-News ist natürlich nichts fix, aber es dürfte sehr wahrscheinlich sein, dass auch der Whistleblower über den Whistleblower aus der eigenen Partei stammt.
Die Absender-Adresse der Mail war jedenfalls definitiv gefaked: rumpelstilzchen@oevp.at. Leider gibt auch der Dateiname des Attachments ‘s_kurz_obmann_abschuss_nr_17.mp3’ praktisch keinen Aufschluss über den Urheber der Information. Sollte dennoch jemand unserer Leser aus dieser Bezeichnung schlau werden – Hinweise an die Entenpost-Redaktion sind jederzeit willkommen!