Dass es nicht immer gleich zehntausende Fans sein müssen, haben die Toten Hosen unlängst in einer WG im 9. Bezirk eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und dass es Ulli Sima mit ihrer Ankündigung, künftig in Wiener U-Bahn-Stationen mit Live-Musik für mehr Sicherheit sorgen zu wollen, ernst meint, demonstrierte die Stadträtin, indem sie der Öffentlichkeit verriet, wer den Konzert-Auftakt machen wird: Niemand geringerer als die Rock-Band Guns n’ Roses gastiert Anfang Juli in der U-Bahn-Station Karlsplatz.
“Es hat sich günstig ergeben, dass Guns n’ Roses ohnehin im Juli im Happel-Stadion auftreten werden”, meinte Ulli Sima anlässlich der gestrigen Präsentation der neuen Sicherheitsmaßnahme im Palais Ferstel. “Da geht dann der Auftritt in der Karlsplatz-Passage gleich in einem Aufwaschen. Um Anrainer-Beschwerden wie bei den Toten Hosen zu vermeiden, haben wir vereinbart, dass die Jungs bei der Lautstärke halt nicht ganz volles Rohr geben.”
Die Wahl für das erste Konzert sei bewusst auf die U-Bahn-Station Karlsplatz gefallen, hat dieser Verkehrsknotenpunkt doch noch immer ein leicht zwielichtiges Image und gilt nach wie vor als einer der Drogen-Hotspots Wiens. Ein zusätzliches Sicherheitsgefühl kann dort demnach nicht schaden. Dies soll laut Sima vor allem dadurch erreicht werden, dass Guns n’ Roses bei ihrem Live-Auftritt in der Kulturpassage am Karlsplatz in erster Linie ihre Balladen zum Besten geben.
Es wäre nicht Wien, riefe die Wahl der US-amerikanischen Rock-Band nicht harsche Kritik hervor! Wie schon anlässlich des Lineups für das diesjährige Rock in Vienna-Festival ist in den Sozialen Medien ein regelrechter Shitstorm entbrannt. Dort wird in erster Linie bemängelt, dass ‘Leichtmetaller’ wie Guns n’ Roses mit Sicherheit nicht für mehr Sicherheit sorgen würden. So meint etwa User ‘BleiFritz’: “Um dir am Karlsplatz Respekt zu verschaffen, musst du dort schon jemand mit den nötigen Eiern auftreten lassen. Henry Rollins oder beispielsweise Slayer! Mit einer Bubi-Band machst du bei der dortigen Szene jedenfalls keine Meter!”
Auch wenn die Mercer-Studie unlängst ergeben hat, dass Wien zum achten Mal in Folge zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität gekürt wurde, kann man es ihren Bewohnern offenbar nie gänzlich recht machen. Es gibt schließlich immer etwas zum Motschkern! Doch wer den echten Wiener kennt, der kann davon ausgehen, dass Typen wie BleiFritz, die anfangs am lautesten schreien, wahrscheinlich zu jenen zählen, die dann beim Event am Karlsplatz ganz vorne in der ersten Reihe stehen – und eigentlich eh immer alles leiwaund gefunden haben!
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