Vor wenigen Tagen sorgte J. K. Rowling für Aufsehen, als sie sich anlässlich des Jahrestages der Schlacht von Hogwarts für den Tod von Severus Snape entschuldigte. Wie erst jetzt bekannt wurde, gab es zu Ostern ein ähnliches Bekenntnis, das der Vatikan bisher unter Verschluss gehalten hatte: Gott höchtspersönlich hatte am Karfreitag in einem Schreiben seine Leser um Vergebung gebeten, dass sein eigener Sohn im zweiten Teil des Bestsellers ‘Bibel’ am Kreuz sterben musste.
Über die Enthüllungsplattform Vatileaks kam das bisher geheim gehaltene göttliche Entschuldigungsschreiben ans Tageslicht. In dem aus dem Lateinischen übersetzten Text heißt es: “Ich weiß auch nicht, welcher Teufel mich da geritten hat, als ich diese Idee mit dem Tod am Kreuz hatte. Zu jener Zeit waren noch die griechischen Dramen modern, in denen die Protagonisten praktisch immer sterben mussten. Das hatte mich offensichtlich inspiriert, ich fand das in meinem jugendlichen Leichtsinn offenbar cool.”
Für den kommerziellen Erfolg der Bibel war der Tod Jesu sicherlich kein Nachteil: Sowohl Altes als auch Neues Testament gehören auf Grund ihrer unvergleichlichen Sprache und Dramatik zu den meistverkauften Büchern weltweit und lassen ähnlich martialische Werke wie das ‘Nibelungenlied’ oder ‘Der Herr der Ringe’ weit hinter sich.
Doch der Schmerz über den Verlust des eigenen Sohns dauert offenbar auch nach 2000 Jahren noch an: “Zu seinem Jahrestag bricht es mir jedes Mal das Herz. Ich vermisse ihn so sehr! Es war höchst an der Zeit, mich endlich bei all meinen Lesern dafür zu entschuldigen. Und es tut mir außerdem unendlich leid, dass die Bibel mit seinem dramtischen Ende offenbar immer wieder als Vorbild für spätere Schriftsteller und Filmemacher diente: Shakespeare, Torberg, Monty Pythons Brian – jedes Mal soviel Schmerz am Ende! Und bei aller Liebe, Vergebung, Barmherzigkeit und so: Karl May werde ich es sicherlich niemals verzeihen, dass Winnetou vorzeitig in die ewigen Jagdgründe eingehen musste!”
Während man im Vatikan die Echtheit des Schreibens noch prüfen wolle, ehe man eine Stellungnahme abgeben könne, sind die Reaktionen unter Bibel-Fans überwiegend positiv. Viele Leser, für die die göttliche Entschuldigung Balsam für die Seele bedeutet, deuten das Schreiben dahingehend, dass es unter Umständen eine Fortsetzung namens ‘Finales Testament’ samt Happy End geben könnte.
Namhafte Atheisten wie Richard Dawkins hingegen zweifeln an der Redlichkeit der Entschuldigung: “Einzig und allein schwindende Gläubigenzahlen sind der wahre Grund dafür, dass Gott mit dieser medialen Inszenierung versucht, wieder einmal für Aufmerksamkeit zu sorgen. Diese Entschuldigung ist jedenfalls alles andere als glaubwürdig!”
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