Fühlen – Sehen – Kippen: EZB führt Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen für Bitcoin ein
|Die digitale Geldeinheit Bitcoin wird immer beliebter: Seit einiger Zeit sind Bitcoins in Post-Filialen erhältlich, der Diskonter Hofer überlegt bereits, an seinen Kassen das Bezahlen mit der Kryptowährung anzubieten. Die zunehmende Popularität dieses Zahlungsmittels ruft naturgemäß Geldfälscher auf den Plan.
Wie ein unlängst durchgeführter Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) ergeben hat, sind bereits zahlreiche Bitcoin-Blüten im Umlauf. Nun hat die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert und auch beim digitalen Kunstgeld die vom Bargeld bekannten Sicherheitsmerkmale eingeführt, um Bitcoin-Fälschern künftig das Handwerk zu legen.
Laut EZB können die bei den Euro-Banknoten bewährten Sicherheitstests ‘Fühlen-Sehen-Kippen’ ab sofort auch bei der digitalen Geldeinheit angewendet werden. Dadurch soll es Konsumenten mit drei einfachen Checks möglich sein, echte von gefälschten Bitcoins zu unterscheiden.
Wenn man beim Fühlen-Test mit dem Finger über die Bitcoins am Monitor des Rechners oder auf dem Handydisplay streicht, sollte man darauf achten, dass sich diese griffig und fest anfühlen. Auf der Vorderseite einer Bitcoin lässt sich am linken und rechten Rand jeweils eine Reihe kurzer erhabener Linien ertasten. Anhand dieser Linien können insbesondere Menschen mit Sehbehinderung die einzelnen Bitcoinwerte gut unterscheiden.
Beim Sehen-Test hält man den Monitor bzw. das Handy-Display gegen das Licht. Für den Fall, dass man überhaupt noch etwas sehen kann, sollte ein dunkler Sicherheitsfaden sichtbar werden. Außerdem wird im sogenannten Portrait-Wasserzeichen neben einer schemenhaften Darstellung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde der aktuelle Bitcoin-Kurswert in Euro – und als besonderer Service auch noch in den früheren Landeswährungen Schilling, D-Mark, Lire & Co. – angezeigt.
Und schließlich beim Kippen-Test neigt man den Monitor bzw. das Handy-Display leicht vor und zurück. Je nachdem, ob es sich um eine echte Bitcoin handelt oder nicht, zeigt Christine Lagarde im Portrait-Fenster mittels Kippeffekt entweder den Daumen hoch oder nach unten.
Nur wenn alle Sicherheitsmerkmale gemeinsam erfüllt sind, kann jemand relativ sicher sein, dass er es mit echten Bitcoins zu tun hat. Wer hingegen vollständig sicher gehen möchte, dem empfiehlt die EZB, Bitcoins immer in echtes Geld wechseln zu lassen: Wer dabei Falschgeld erhält, dem sind offenbar beim digitalen Kunstgeld waschechte Blüten angedreht worden. Überprüfen Sie am besten sicherheitshalber gleich einmal Ihr eigenes virtuelles Geldbörsel!