Riesenerfolg für die Homöopathie-Industrie: Nachdem die Dachorganisation der europäischen Akademien der Wissenschaften EASAC aufgezeigt hat, dass Globuli & Co. abgesehen vom Placeboeffekt keinerlei Wirkungen haben, fallen homoöpathische Produkte ab sofort nicht länger unter das Apothekengesetz und dürfen künftig auch im Supermarktregal zum Verkauf angeboten werden.
Als eine der ersten Handelsketten hat Spar angekündigt, eine große Palette der beliebten Globuli-Fläschchen in ihr Warensortiment aufzunehmen. Dazu die Pressesprecherin von Spar Österreich, Nicole Berkmann: “Es freut uns, dass der Lebensmittelhandel ab sofort an dem milliardenschweren Markt der Alternativmedizin mitnaschen darf. Nach der Freigabe durch die EASAC haben wir uns sofort mit Österreichs größtem Globuli-Hersteller AGRANA in Verbindung gesetzt und konnten glücklicherweise einen Exklusivvertrag für Spar unter Dach und Fach bringen.”
Der Deal mit AGRANA, einem Veredler agrarischer Rohstoffe und börsenotiertem Unternehmen, dürfte auch der Grund sein, weshalb die kleinen Fläschchen ihren Platz in den Supermarktregalen von Spar zwischen Mehl und Zucker finden werden. Nicole Berkmann: “Natürlich hätten die Globuli auch gut zum Salz gepasst, aber die Leute kaufen ja wesentlich öfter Mehl und Zucker, deshalb haben wir uns aus ökonomischen Gründen dazu entschieden, die Globuli neben Zucker und Mehl zu positionieren.”
Wenig Freude mit der Freigabe der homöopathischen Produkte dürften die Apothekerinnen und Apotheker haben – nicht nur fällt damit das Monopol für den Verkauf der weißen Kügelchen in Apotheken, Spar hat auch bereits angekündigt, mit einem regelrechten Kampfpreis den Markt aufmischen zu wollen.
Zufrieden hingegen zeigt sich die Gesellschaft für Homöopathische Medizin: Sie erwartet sich durch das Urteil der EASAC, dass künftig auch homöopathische Snacks und Getränke produziert werden und dadurch der ohnehin schon sehr erfolgreiche Markt für Alternativmedizin einen weiteren kräftigen Schub erfahren könnte.