Während bei der ÖVP und der Liste Pilz ganz klar die jeweiligen Spitzenkandidaten für deren Wähler ausschlaggebend waren, schnitt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache als Wahlmotiv bei seinen Anhängern mit 16% überraschend bescheiden ab. Wie sich nun herausstellte, lag dieser geringe Prozentsatz darin begründet, dass ein wesentliches Wahlmotiv bei den zur Verfügung stehenden Optionen gar nicht angeboten worden war: Der Christian Lindner der FPÖ, Robert Lugar!
Für viele Politik-Beobachter kam das schwache Abschneiden von HC Strache als Hauptwahlmotiv der FPÖ-Wähler völlig überraschend, verfügt der FPÖ-Parteichef auf Facebook doch über fast annähernd 760.000 Fans, was mehr als die Hälfte der gut 1.3 Millionen abgegebenen FPÖ-Stimmen bei dieser Nationalratswahl ausmacht! Rasch wurde nach Bekanntwerden der Wahlmotivzahlen vermutet, dass in Wirklichkeit Norbert Hofer für die meisten Wähler ausschlaggebend gewesen sei.
Doch der Meinungsforscher Peter Hajek, von dem die Ergebnisse der Wahlmotivbefragung stammen, räumt mit diesem Gerücht auf: “Norber Hofer stand bei unserer ursprünglichen Umfrage als Option zur Verfügung, wurde aber gerade einmal von 2% der FPÖ-Wähler als Hauptmotiv angegeben. Weil heutzutage aber Personen wesentlich mehr als Inhalte und Parteiprogramm zählen, haben uns die Zahlen bei der FPÖ doch etwas stutzig gemacht. Wir haben daher eine neuerliche Befragung durchgeführt, bei der die Teilnehmer spontan und ohne vorgegebene Optionen ihr Wahlmotiv angeben mussten.”
Wie diese neuerliche Umfrage ergab, war ganz klar der charismatische Robert Lugar hauptverantwortlich für den rund 5-prozentigen Zuwachs bei den blauen Stimmen: Er ließ Themen wie Asyl oder den Wunsch nach Veränderung weit hinter sich und war mit rund 57% das meistgenannte Wahlmotiv der FPÖ-Wähler (bei FPÖ-Wählerinnen sogar mit 62%).
Für den neuerdings als Christian Lindner der FPÖ gehandelten Robert Lugar kam das Ergebnis nicht überraschend: “Dass ich bei den Menschen so gut ankomme, habe ich bereits im Verlauf des gesamten Wahlkampfs gespürt.”
Auf Grund dieser phänomenalen Sympathiewerte stellt Lugar der FPÖ bereits die Rute ins Fenster und fordert für seine Person die Position des Vizekanzlers: “Sollte die Partei meinen Beitrag zum Wahlerfolg nicht honorieren, wer weiß, vielleicht gibt es ja andere Parteien in diesem Land, in denen meine Leistungen entsprechend gewürdigt werden!”