Cowboy, Indianer, Pirat, Jäger, Ritter, Räuber und Gendarm. Wer ist als Kind nicht selbst einmal im Fasching in eine dieser Rollen geschlüpft!? Unverzichtbares Accessoire dabei: Spielzeugwaffen wie Büchse, Pistole, Schwert oder Pfeil und Bogen. Doch damit ist nun Schluss – zumindest bei den Salzburger Kinderfreunden. Dort sind ab sofort im Fasching Spielzeugwaffen unerwünscht! Die Waffenlobby zeigt sich erfreut und sieht eine langjährige Forderung erfüllt.
Wir leben in einer Welt voll von Plastik. Im Supermarkt werden kaum noch Produkte verkauft, die nicht in irgendeiner Form in Plastik verpackt sind. Das hat seinen Preis: In den Ozeanen sammelt sich der Plastikmüll und bildet vielfach bereits Inseln ungeahnter Dimensionen. Meeresbewohner wie Albatrosse, die den Müll mit Futter verwechseln, verenden oftmals qualvoll an ihren müllgefüllten Mägen.
Bei der Interessengemeinschaft liberales Waffenrecht in Österreich (IWÖ) weist man schon seit vielen Jahren darauf hin, dass Spielzeugwaffen ihren Teil zu dieser Müll-Problematik beitragen. Johann Wejn, Pressesprecher der IWÖ: “Plastikwaffen, die vielfach im Fasching zum Einsatz kommen, werden billigst in Ländern wie Taiwan oder China hergestellt und sind meist das reinste Klumpert, das gerade in Kinderhänden oft schon nach kürzester Zeit kaputt geht. Wenn diese unnützen Attrappen einmal ihren Geist aufgegeben haben, landet das Zeugs natürlich einfach auf dem Müll!”
Deshalb setze man sich seit vielen Jahren für echte Waffen auch schon im Kindesalter ein (wegen Verschluckungsgefahr erst ab dem 3. Lebensjahr) und begrüße daher den Entschluss der Salzburger Kinderfreunde, bei deren Faschingsfeiern künftig keine Spielzeugwaffen mehr zu erlauben. Bis sich diese Einsicht jedoch überall durchgesetzt hat, werden wohl noch bei einigen Faschingsfeiern kleine Old Shatterhands ihre Plastikrevolver zücken und verwegene Jack Sparrows ihre Kunststoffsäbel schwingen – und die Müllberge in unseren Meeren weiter anwachsen!