Die Meldung über den neuen Arbeitgeber von Eva Glawischnig hat viele überrascht: Die Ex-Grünen-Chefin geht zum Glücksspielkonzern Novomatic. Der Jobwechsel kam insofern unerwartet, weil Glawischnig in der Vergangenheit häufig eine der schärfsten Kritikerinnen des Glücksspiels gewesen war. Doch der Überraschungen an diesem Tag noch nicht genug: Peter Pilz gab heute Nachmittag bekannt, dass er nun endgültig auf sein Nationalratsmandat für die Liste Pilz verzichten werde – und künftig als Lobbyist für den Eurofighter Konzern tätig sein möchte.
Peter Pilz teilte seinen überraschenden Ausstieg aus der Politik im Zuge einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit: “Ich habe heute Vormittag gerade aus den Medien von dieser mutigen Entscheidung Eva Glawischnigs gelesen, als ich kurz darauf einen Anruf vom Eurofighter-Konzern bekam. Die haben gemeint, niemand habe soviel Detailwissen über ihr Unternehmen und seine Praktiken wie ich und mit meinem über die Jahre aufgebauten Know-How und Netzwerk wäre ich der ideale Nachfolger von Alfons Mensdorff-Pouilly als Lobbyist für den Konzern.”
In Anbetracht der aktuell schwierigen Lage von Peter Pilz – Stichwort Vorwurf der sexuellen Belästigung – und des für ihn überraschend lukrativen Angebots habe er sich nach dem Vorbild Eva Glawischnigs einen Ruck gegeben, um der Politik den Rücken zu kehren und in die Privatwirtschaft zu wechseln: “Nach all den Jahren Eurofighter-Aufdecker-Tätigkeit habe ich mich natürlich des Öfteren gefragt: ‘Und was hast du jetzt damit eigentlich erreicht?’ Nun bietet sich erstmals die Chance, dass sich meine Tätigkeit tatsächlich bezahlt macht!”
Auch wenn er dem Konzern in der Vergangenheit manchmal durchaus kritisch gegenübergestanden sei, habe er immer schon betont, dass der Eurofighter selbst ein geniales Militärflugzeug sei. Luftfahrtexperte Peter Pilz: “Also wenn es einen leiwanden Abfangjäger gibt, dann definitiv den Eurofighter! Und auch was die CO2-Emmissionen betrifft, ist meiner Meinung nach der Eurofighter ganz klar die einzig richtige Wahl!”
Und eines sieht Peter Pilz genau so wie sein Vorbild Eva Glawischnig: “Man kann Herrn und Frau Österreicher schließlich nicht einfach die Luftraumüberwachung wegverbieten!” Sprach’s und verteilte zum Abschluss der Pressekonferenz noch ein paar Flyer für die Luftfahrtmesse AERO kommenden April in Friedrichshafen.