Das im Raum stehende Kopftuchverbot in Österreichs Kindergärten und Volksschulen hat die allgemeine Diskussion über die Zulässigkeit religiöser Symbole im öffentlichen Raum neu aufflammen lassen. Beim SK Rapid, der bekanntlich für seine Anhänger nicht nur Verein sondern Religion ist, schrillen nun die Alarmglocken: Denn kommt es – wie vielfach gefordert – zu einem generellen Verbot relgiöser Symbole im öffentlichen Raum, könnten im Stadion grün-weiße Schals, Rapid-Flaggen & Co. schon bald der Vergangenheit angehören!
Wie eine repräsentative Umfrage unter Besuchern heimischer Fußballstadien ergeben hat, fühlen sich drei von vier Zusehern bei Spielen mit grün-weißer Beteiligung von den religiösen Symbolen der Rapid-Anhänger provoziert. Insbesondere die an den Fanatismus des IS erinnernden Schlachtgesänge und das nicht enden-wollende grün-weiße Fahnenmeer der Rapid Ultras lösen bei andersgläubigen Fußballfans häufig Angst und Schrecken aus.
A. Ogris, leidenschaftsloser FK Austria Wien Fan, spricht offen aus, was viele aus Furcht vor dem Vorwurf religiöser Intoleranz lieber für sich behalten: “Eh klar, ich bin natürlich für Religionsfreiheit! Aber Religion sollte meiner Meinung nach Privatsache sein. Ein Rapidler kann in seinen eigenen vier Wänden anziehen, anbeten und brüllen was er will. Aber im Stadion haben religiöser Fanatismus und grüne Bengalos rein gar nichts verloren!”
Die Meinungen der Experten gehen weit auseinander: Während die einen überzeugt sind, dass ein Verbot zweifellos dazu beitragen könnte, Konflikte zwischen rivalisierenden Fangemeinden zu vermeiden, befinden andere, dass die religiösen Symbole zumindest auf den Rängen noch für jenes Feuer sorgen, das in der heimischen Bundesliga oftmals am Rasen selbst vermisst wird.
Bleibt abzuwarten, wie die Politik in dieser Angelegenheit entscheiden wird. Eines steht hingegen schon fest: Sollte das Verbot der für Rapidler heiligen Symbole tatsächlich kommen, haben sowohl die grün-weißen Anhänger als auch die Spieler bereits klargemacht, dies nicht stillschweigend hinzunehmen, sondern aus Protest künftig nackt ins Stadion zu kommen!