Haben die Osterhöschen des österreichischen Wäschehersteller Palmers letztes Jahr für viel Aufregung gesorgt – insbesondere durch das Hick-Hack in den sozialen Medien zwischen Puls-4-Infochefin Corinna Milborn und dem Stratosphärenspringer Felix Baumgartner – sorgt ein aktuelles Palmers-Plakat für neuerlichen Wirbel. Dabei war das neue Werbesujet eigentlich gut gemeint und dazu gedacht, auf die Kritiker der Osterkollektion 2017 zuzugehen und die Fehler von damals auszumerzen!
Statt junger, eher magerer Models wählte die neu verpflichtete Werbeagentur eine vollschlanke Elfefantenherde. Die Dickhäuter liegen auch nicht in einem abgesandelten Raum am Boden herum, sondern marschieren auf zarten Wölkchen dem Sonnenuntergang entgegen. Statt kahlem Baum lassen sich in der Ferne die Umrisse eines Bergmassivs erahnen. Doch trotz neuer Werbeagentur und vieler Elemente, die dem Aufreger des letzten Jahres diametral gegenüber stehen, ruft auch das neue Plakat von Palmers höchst kontroversielle Reaktionen in den sozialen Medien hervor.
Vor allem den ehemaligen Direktor des Tiergartens Schönbrunn, Dr. Helmut Pechlaner, entrüstet das neue Werbesujet: “Mich erinnert diese Kampagne an osteuropäische Tierhändler, die illegal in ganz Afrika auf Elefantenjagd gehen und die gefangene Beute an Zirkusse und Zoos rund um den Globus für viel Geld verkaufen! Mir blutet jedes Mal das Herz, wenn ich daran denke, dass man diese Tiere ihrer Freiheit beraubt, um sie zum Gaudium des Publikums zur Schau zu stellen!”
Auch der WWF und Vier Pfoten schließen sich der Kritik an und bezeichnen es als ‘Tierquälerei sondergleichen, Elefanten in derlei enge Höschen zu zwängen’. Gemeinsam mit Greenpeace möchten die drei Organisationen durchsetzen, dass Palmers auf Grund seiner Kampagne mit dem Schmähpreis “Krokodilleder-Handtaschl” ausgezeichnet wird.
Kritik der völlig anderen Art kommt von Strumpfwaren-Hersteller Wolford: Dieser findet das Werbesujet von Palmers zwar grundsätzlich für gelungen, vermisst jedoch den gewissen Hauch an Sexappeal. ‘Die fehlende Ästhetik hätte mit etwas Nylon und High-Heels durchaus erzielt werden können’, so der Vorarlberger Textilhersteller in seiner Reaktion auf Facebook.
Eines zeigen die beiden Kampagnen von Palmers und die daraus resultierenden Reaktionen jedenfalls ganz klar: Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht. Aber zumindest eines hat Österreichs größter Textilkonzern mit seinem Plakat erreicht: Palmers ist auch dieses Jahr wieder in aller Munde!