Fettleibigkeit unter Kindern wird zunehmend zu einem weltweiten Problem: Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl der extrem übergewichtigen Kinder und Jugendliche seit 1975 auf 120 Millionen verzehnfacht. Gemüse, das eigentlich für eine ausgewogene und gesunde Ernährung am täglichen Speiseplan stehen sollte, wird allerdings vielfach gemieden. Im Unterschied zu einem Fruchtzwerg empfinden Kinder eine Gurke schlichtweg als geschmacklos und ziemlich fad. Geht es nach FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein soll dieses geschmackliche Defizit allerdings bald der Vergangenheit angehören: Gemüseproduzenten sollen ihre Ware in Hinkunft mittels Zucker nachträglich künstlich aufpeppen und so – ähnlich wie Produkte von Haribo – die Kids in Ekstase versetzen.
Hartinger-Klein: “In Österreich ist der Anteil übergewichtiger Kinder in den letzten Jahren enorm angestiegen. Die von der SPÖ gestellten Gesundheitsminister haben hier allesamt kläglich versagt und tatenlos zugesehen. Neben zu geringer Bewegung hängt Fettleibigkeit in erster Linie mit falscher Ernährung zusammen. Dabei wäre es doch so einfach gewesen: Würden die Kinder mehr Gemüse essen, hätten wir wesentlich weniger übergewichtige Kinder!”
Anhand von Ketchup würde sich eindrucksvoll zeigen, wie man Gemüse geschmacklich so richtig auf die Sprünge helfen könne: “Wenn man Gemüse den aus der Zuckerrübe – übrigens ein Wurzelgemüse – gewonnenen Zucker als Aromastoff zusetzt, dann macht man bei entsprechendem Zuckeranteil sogar Zwiebel und Schnittlauch für die allergrößten kleinen Gemüse-Muffel attraktiv!”
Gemeinsam mit AGRANA und deren Marke Wiener Zucker sowie diversen heimischen Supermarktketten hat das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium daher ein Pilotprojekt gestartet, um mit Süßkartoffeln & Co. eine Gemüseoffensive bei Kindern und Jugendlichen zu starten. Hartinger-Klein, die mit ihrer Nein-Stimme zum gänzlichen Rauchverbot in der Gastronomie viel Kritik und einen legendären Sager von Matthias Strolz einstecken musste, dürfte mit dieser Initiative unter Beweis gestellt haben, dass ihr die Gesundheit sehr wohl ein ernstes Anliegen ist. Insbesondere die Gesundheit unseres jungen Gemüses!