Heer muss sparen: Ab sofort Verzicht auf Binnen-I
|Nach der Budgetrede von ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger vergangenen März war im Verteidigungsministerium Ernüchterung eingekehrt: Das Plus beim Budget 2018 und 2019 für das österreichische Bundesheer war wesentlich geringer ausgefallen als erwartet – und die Hoffnungen so mancher Generäle auf Patriot-Raketen und ähnlich cooles Gerät schienen plötzlich in weite Ferne gerückt. Doch die von FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek eingesetzte Expertenkommission scheint nun eine überraschende Einsparungsmaßnahme gefunden zu haben, die das Leuchten in den Augen der Chefetage des Bundesheers zurückbringen dürfte!
7,55 Prozent beträgt die relative Häufigtkeit des Buchstaben I in deutschsprachigen Texten. Bei den Unmengen an Texten, Kommandos und Gebrauchsanweisungen, die im Heeresalltag zum Einsatz kommen, würde eine Streichung dieses Buchstabens daher mit einer nicht unbeträchtlichen Reduktion der Druck-, Papier- und Internet-Kosten einhergehen. Um den Sprachfluss nicht komplett zum Erliegen zu bringen und die Lesbarkeit und Verständlichkeit der Texte halbwegs aufrecht zu erhalten, empfiehlt die Kommission den Verzicht des Is ausschließlich im Inneren von Wörtern – in Fachkreisen als sogenanntes Binnen-I bezeichnet.
Bei diesem Kompromiss ließe sich noch immer eine Reduktion von annähernd 7 Prozent erzielen. Das Gesamtbudget des Heeres beträgt rund 2,5 Milliarden Euro. Die Bürokratie des gesamten Heeresapparates verschlingt dabei einen nicht unwesentlichen Anteil, so dass die Expertenkommission allein durch die Streichung des – beim Heer ohnehin verhassten – Binnen-Is mit einer satten Kostenreduktion von fast 200 Millionen Euro rechnet!
So gesehen verwundert es nicht, dass ein entsprechender Erlass von Minister Kunasek nicht lange auf sich warten ließ. Das Schreiben mit der Geschäftszahl S90100/6-S I/2018 (1) verbietet seit 23. April 2018 in Heereskreisen die Verwendung des Binnen-Is. Der Minister geht dabei mit gutem Beispiel voran, der Erlass ist bereits mit dem Wortlaut ‘Vertedgungsmnster Maro Kunasek’ unterzeichnet.