Bei 2,3% lag die Inflationsrate in Österreich im Juni 2018. Unser Geld wird demnach Monat für Monat weniger wert – und beim Einkauf müssen Herr und Frau Österreicher für gleichbleibende Waren im Einkaufswagen an der Kasse immer mehr hinblättern. Dieser ungerechtfertigten Entwertung im Geldbörsel möchte Türkis-Blau nun einen Riegel vorschieben, und so verkündete ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger, dass österreichische Euro-Noten und -Münzen ab September 2018 wesentlich mehr wert sein sollen als auf ihnen abgebildet.
100 Euro aus dem Jahr 2002, als der Euro eingeführt wurde, sind heute nur noch ungefähr 80 Euro wert. Eine Ungeheuerlichkeit, wie Finanzminister Hartwig Löger findet: “Es kann nicht sein, dass das Geburtsjahr über den Wert unseres Geldes entscheidet. Wir sind es der jungen Generation schuldig, dass ihr Geld wieder soviel wert ist, wie das ihrer Eltern zu deren Jugend!”
Wenn es nach den Plänen der türkis-blauen Regierung geht, soll daher mit 1. September 2018 der Wertverlust kompensiert werden und ein österreichischer Hundert-Euro-Schein hierzulande ab dann einen Wert von 120 Euro haben. Entsprechend verhält es sich mit allen anderen österreichischen Euro-Scheinen und -Münzen.
Wie einfach die Umrechnung ist, erörtert Löger anhand eines einfachen Beispiels: “Kostet ein Liter Diesel an der Zapfsäule 1,20 Euro, reicht dafür ab September eine österreichische Ein-Euro-Münze!” Aufpassen heißt es, dass man tatsächlich mit österreichischen Euros zahlt, denn ausländische Euro-Scheine und -Münzen behalten weiterhin ihren nominellen Wert. Man lernt also besser heute als morgen die heimischen Münz-Motive und die NZB-Kennungen auswendig, um ausländisches von echtem österreichischem Euro-Geld unterscheiden zu können!
Ebenfalls aufpassen bzw. ein wenig rechnen heißt es beim Rückgabegeld: Ein österreichischer Fünf-Euro-Schein hat nach den Vorstellungen von Türkis-Blau ab September einen Wert von 6 Euro. Bezahlen Sie beispielsweise in der Trafik ein Packerl Marlboro um 5,30 mit einem Fünfer, haben Sie theoretisch um 70 Cent zu viel bezahlt. Sie bekommen aber nur 58 Cent vom Trafikanten heraus, da diese ja ab Herbst dann ganze 70 Cent wert sind!
Wer sich die ganze Rechnerei ersparen möchte, der bezahlt am besten einfach mit seiner Bankomatkarte. Doch aufgepasst: Sie kommen nur dann in den Genuss des Mehrwertes, wenn das Geld auch tatsächlich von einem heimischen Geldinstitut abgebucht wird. Künftig heißt also auch beim Geld das Motto der Regierung ganz klar: Österreich first!