Der geschäftsführende Klubobmann der FPÖ, Johann Gudenus, entwickelt sich immer mehr zum Aufdecker. Erst kürzlich waren dem Politiker Unterlagen zugespielt worden, aus denen hervorgeht, dass eine siebenköpfige Familie aus Wien 2000 Euro Mindestsicherung bezieht. Der Aufschrei in den Sozialen Medien war enorm. Doch wie Gudenus nun enthüllte, geht es offenbar noch dreister: Ein hochrangiger Wiener Politiker bekam jahrelang fürs Nichtstun monatlich 9440 Euro!
Der FPÖ-Klubobmann präsentierte den Gehaltszettel der Stadt Wien auf seiner Facebook-Seite und zeigte sich entsprechend empört: “Die SPÖ und der ehemalige Wiener Bürgermeister Michael Häupl sind dafür verantwortlich, dass das Steuergeld der Wienerinnen und Wiener an Hängematten-Politiker verschenkt wird. In diesem konkreten Fall erhielt der betreffende Politiker, der weder eine offensichtliche Funktion noch ein Ressort innehatte, in den Jahren 2015 bis 2017 fürs Nichtstun sage und schreibe 9.441,60 Euro im Monat!”
Gudenus, der mit seiner Aufdecker-Tätigkeit auf den Spuren Peter Pilz’ wandelt, dürfte mit seinem Facebook-Posting die Enthüllung eines Riesen-Skandals gelungen sein. Allerdings könnte sein Facebook-Eintrag ein juristisches Nachspiel haben: Zwar ist auf dem Gehaltszettel der Nachname des betroffenen Politikers geschwärzt, die drei ungewöhnlichen Vornamen ‘Johann Baptist Björn’ sind allerdings nach wie vor erkennbar, so dass hier aller Voraussicht nach Persönlichkeitsschutzrecht verletzt worden sein könnte. Die Magistratsdirektion, Geschäftsbereich Personal und Revision, gab jedenfalls bereits bekannt, rechtliche Schritte wegen des Verdachts auf unerlaubte Weitergabe persönlicher Daten prüfen zu wollen.