Kern-Nachfolge: Robert Lugar ante portas?
|Nur wenige Stunden nach der Bekanntgabe des überraschenden Rücktritts von Christian Kern als SPÖ-Parteichef gibt es bereits erste Gerüchte über dessen Nachfolge: Neben Doris Bures werden auch die Namen Wolfgang Ambros, Eugen Freund oder Pamela Rendi-Wagner genannt. Gute Chancen rechnet sich offenbar auch Rorbert Lugar aus, der als ‚Querumsteiger‘ an der Spitze der SPÖ frische Farbe in die rote Partei bringen möchte.
Noch am Dienstag während der Pressekonferenz des SPÖ-Bundesparteivorsitzenden ließ Robert Lugar per Pressemitteilung verlauten, dass er für die Nachfolge als SPÖ-Parteichef zur Verfügung stünde: “Wer in die Fußstapfen eines Polit-Profis wie Christian Kern treten möchte, muss einiges an Erfahrung in der Politik mitbringen. Als ehemaliger Klubobmann mangelt es mir nicht an der notwendigen politischen Fachexpertise. Ich wage sogar zu behaupten, dass niemand die österreichische Parteienlandschaft so gut kennt wie ich!”
Lugar, der laut eigener Aussage keine Lieblingsfarbe hat, sieht sich selbst in erster Linie als ein Angebot für Wechselwähler. Der ehemalige FPÖ-, BZÖ, Team-Stronach- und Wieder-FPÖ-Politiker: “Eigentlich wäre es ja vor einem Jahr höchst an der Zeit für einen Wechsel zu den Grünen gewesen, doch leider haben es diese bei der Wahl letzten Herbst nicht in den Nationalrat geschafft. Es würde mich daher umso mehr freuen, wenn sich nun die Gelegenheit ergebe, als roter Frontmann für frische Farbe zu sorgen und dieser Bewegung jene Bedeutung zurückzugeben, die sie einst hatte!”
Das politische Erbe, das Parteichef Kern hinterlässt, ist enorm. Dass sich für die SPÖ die einmalige Chance auftut, diese Lücke mit Robert Lugar, einem begnadeten Rhetoriker und Politfuchs, zu schließen, kommt wohl mindestens so überraschend wie die Rücktrittsankündigung von Christian Kern selbst. Für Doris Bures, Gerhard Zeiler & Co. dürfte es somit wohl fürs Erste weiterhin ‚Bitte warten‘ heißen! Zumindest bis Peter Pilz das Handtuch wirft oder die Grünen doch wieder im Nationalrat vertreten sein werden.