Schlechte Nachrichten für Fans von Multitasking-Talent Harald Mahrer: Der Wirtschaftskammer-Präsident musste mit Verdacht auf Burn-In in das Wiener Otto-Wagner-Spital auf der Baumgarnter Höhe eingeliefert werden. Der ÖVP-Politiker, dem seit mittlerweile bereits mehr als zwei Monaten keine neue Funktion mehr übertragen worden ist, leidet offenbar an den für das Burn-In-Syndrom typischen Symptomen der völligen Unterforderung, Entzugserscheinungen und der krankhaften Wahnvorstellung, nicht mehr Everybody’s Darling zu sein.
Die Nachricht vom voraussichtlich mehrwöchigen Ausfall Mahrers bedeute für die Partei von Sebastian Kurz einen kleinen Super-Gau: Ganze sieben Funktionen hatte der ÖVP-Politiker und WKO-Präsident zuletzt inne! Diese Lücke überfordert sogar eine in Sachen Postenschacher höchst erfahrenen Partei wie die ÖVP – und lässt sich jedenfalls nicht von heute auf morgen schließen.
Der bis dato in seiner Partei unumstrittene Bundeskanzler Sebastian Kurz kommt durch Mahrers ungewollte Auszeit gehörig in Bedrängnis. Ein ÖVP-Insider, der nicht namentlich genannt werden möchte, hält mit seiner Kritik nicht hinter dem Berg: “Es überrascht micht nicht, dass der Harald völlig eingebrannt ist. Jemand, dem nichts mehr verhasst ist wie ein freier Sonntag oder der Feierabend, dem musst du zumindest alle 6 Wochen einen neuen Posten zuschanzen. Und diese Unterlassung geht eindeutig auf die Kappe von Kurz!”
Im Büro des Bundeskanzlers sieht man die Schuld hingegen beim Koalitionspartner: Würden sich die Postenbesetzungen, die einvernehmlich im türkis-blauen Reißverschlussprinzip erfolgten, bei der FPÖ und ihren diversen Burschenschaftern nicht so holprig und langwierig gestalten, hätte Mahrer längst schon wieder mit einer neuen Funktion bedacht werden können. Um den Heilungsprozess des Notenbank-Präsidentens nicht unnötig hinauszuzögern überlegt man ÖVP-intern nun, die zuletzt mit eher kuriosen und höchst dilettantischen Aussagen zur Sozivalversicherungsreform auffällig gewordene Rechnungshof-Präsidentin Margit Kraker durch Harald Mahrer zu ersetzen.