Das Datum für den Austritt Großbritanniens aus der EU rückt unaufhaltsam näher. Spät aber doch gaben Bildungsminister Heinz Faßmann und AMS-Chef Johannes Kopf heute Vormittag bekannt, was man mit den rund 10.000 heimischen Englisch-Lehrern, die nach dem Brexit nicht länger benötigt werden, zu tun gedenke: Diese werden ab Februar beim AMS arbeitslos gemeldet. Ein Sozialplan sowie diverse Umschulungsmaßnahmen sind in Ausarbeitung.
Durch das Ausscheiden der Briten am 29. März 2019 geht die Bedeutung der englischen Sprache in der EU praktisch gegen Null. Zwar gilt Englisch in Irland und auf Malta derzeit noch als Amtssprache, dürfte aber auch dort auf Grund des Brexit bald Geschichte sein.
Das Lehrfach Englisch sei an Österreichs Schulen künftig jedenfalls obsolet, so Bildungsminister Faßmann heute Vormittag bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit AMS-Chef Kopf: “Englisch hat als Pflichtfach ausgedient. Falls es künftig überhaupt noch im Lehrplan enthalten sein sollte, dann höchstens als Wahlfach oder halt mit einem Stellenwert wie beispielsweise Latein!”
Die etwas über 10.000 österreichischen Englisch-Lehrerinnen und -Lehrer werden deshalb Anfang Februar beim AMS arbeitslos gemeldet, so AMS-Chef Johannes Kopf: “Wir arbeiten gerade einen Sozialplan zusammen mit der Lehrergewerkschaft aus. Außerdem überlegen wir, mit welchen AMS-Kursen wir die nicht länger benötigten Pädagogen umschulen können. Gerade Jobs im Gastgewerbe, wo Englisch-Kenntnisse durchaus noch von Vorteil sein können, bieten sich an. Auch stark nachgefragte Mangelberufe wie Erntehelfer oder am Bau sind natürlich eine Option.”
Für Bildungsminister Faßmann hat eines nun oberste Priorität: “Wir müssen jetzt zügig klären, ob und, falls ja, durch welches Fach wir Englisch bei der diesjährigen Matura ersetzen wollen.” Eventuell könnte Mathematik in Form einer ganztägigen Maturaprüfung aufgewertet werden – denn dieser, so Faßmann, wurde in der Vergangenheit ‘im Vergleich zu anderen Fächern ohnehin viel zu geringe Bedeutung beigemessen’!