Dass der Kampf um die Plätze bei der kommenden Nationalratswahl noch spannend bleibt, verdanken wir wohl einzig und allein dem raschen Eingreifen von Pamela Rendi-Wagner: Ohne dem Erste-Hilfe-Köfferchen, das die frühere Ärztin aus alter Gewohnheit immer bei sich trägt, und ihrem raschen Handeln hätte nämlich FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer vergangene Woche mit großer Wahrscheinlichkeit bereits das Zeitliche gesegnet!
Hofer, so die Bundesparteivorsitzende der SPÖ, rede zwar sonst auch häufig wirres Zeug. Doch beim gemeinsamen Fototermin der Spitzenkandidaten letzte Woche im ORF sei der gelernten Medizinerin sofort aufgefallen, dass der FPÖ-Parteiobmann offenbar bereits in Fieberträume verfallen sei und nur noch wild fantasiert habe.
39,4 Grad wurden schließlich bei Hofer gemessen, eine Temperatur, die bei Männern normalerweise letal sei, so Rendi-Wagner. Glücklicherweise habe sie stets einen Defiebrillator bei sich, mit dessen Hilfe sie Norbert Hofers Fieberattacke gerade noch abwehren und seinen sicher scheinenden Tod verhindern habe können: “Da muss man Parteitaktik hintanstellen, als Ärztin war es meine Pflicht, ohne zu zögern Erste-Hilfe zu leisten!”
Dank eines rasch angelegten Topfenwickels und zweier Essigpatscherln habe der Zustand Hofers stabilisiert werden können, mittlerweile sei der Burgenländer außer Lebensgefahr und praktisch wieder fieberfrei.
Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz habe zwar ebenfalls versucht, zu helfen, wählte aber in all der Hektik und in seinem jugendlichem Leichtsinn statt der Rettung versehentlich die auf seinem Handy für Notfälle gespeicherte Kurzwahltaste von oe24 und brüllte wenig hilfreich und in einer Tour, der Hofer sei heiß!
Liste-Jetzt-Chef Peter Pilz witterte übrigens einen Skandal und war sich sicher, Norbert Hofer hätte sein Fieber lediglich vorgetäuscht. Werner Kogler machte sich ob der krass erhöhten Temperatur Norbert Hofers Sorgen um die globale Erderwärmung. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger nahm Hofers Erkrankung zum Anlass, einmal mehr absolute Transparenz bei Parteienfinanzen sowie bei Posten- und Auftragsvergaben zu fordern.
Parteien und Spitzenkanditaten erwecken den Eindruck, bei dieser Wahl ginge es um Leben und Tod. So mancher Österreicher fiebert wohl eher dem Tag danach entgegen – denn dann kehrt hoffentlich wieder etwas Besonnenheit und Vernunft ein. Und im Hauptabendprogramm ist endlich wieder Zeit für Rosamunde Pilcher!