WHO warnt: Schnarcher sollten Gehörschutz tragen
|Dass sich Schnarchen unvorteilhaft auf den Schlaf und die Gesundheit der Betroffenen auswirkt, ist hinlänglich bekannt. Doch während man bei seiner ausgeprägten Form, dem obstruktiven Trompeten-Schnarchen, lange Zeit die unzureichende Sauerstoffzufuhr als Ursache für diverse Schlafstörungen vermutet hatte, ergab nun eine aktuelle Studie der WHO, dass die wesentlich größere gesundheitliche Gefahr von dem damit einhergehenden Geräuschpegel ausgeht. Die WHO warnt daher alle Schnarcher eindringlichst, künftig beim Schlafen keinesfalls auf das Tragen eines Gehörschutzes zu verzichten!
Professor Gustav Wikström, Studienautor und Schlafexperte bei der WHO, erklärt, warum Ohrstöpsel oder Kapselgehörschutz für Schnarcher unumgänglich sein sollten: “Unsere Messungen haben ergeben, dass die flatternden Bewegungen des Gaumens und des Zäpfchens eine Lärmkulisse von bis zu 114 dB entwickeln können. Zum Vergleich: Ab 85 dB wird am Arbeitsplatz die Lautstärke als gesundheitsgefährdend eingestuft. Ein geeigneter Gehörschutz ist ab diesem Lärmpegel gesetzlich vorgeschrieben. In einem Techno-Club werden 110 dB sogar von hartgesottenen Party-Gästen bereits als unangenehm laut empfunden!”
Es ist somit kein Wunder, dass sich Schnarcher ganz von selbst ihren Schlaf rauben. Doch während bei Presslufthammer, Asphaltschneider, Flex & Co. zumindest ein gewisser Abstand zu den Ohren gegeben ist, birgt die minimale Distanz der Lärmquelle zum eigenen Gehör beim Schnarchen ein enormes Gefahrenpotenzial, so Wikström: “Das reicht vom einfachen Schalltrauma bis hin zur schleichend einhergehenden Taubheit!”
Da mit zunehmenden Alter rund 60% der Männer und immerhin 40% der Frauen vom ‘Sägen’ betroffen sind und man der WHO in der Corona-Krise mangelnde Information und zögerliches Verhalten vorgeworfen hat, will man es nun besser machen: Die Weltgesundheitsorganisaiton warnt daher in ihrem aktuellen Rundschreiben in aller Deutlichkeit alle Menschen ab 35, die Gefahren des Schnarchens nicht zu unterschätzen und bereits bei den geringsten Anzeichen einen Gehörschutz – am besten nach der Norm DIN EN ISO 7010 – im Schlaf zu tragen!