Seit Anbeginn des Fußballs hatten sie es schwer: Kicker mit Linksfuß! Denn die Hersteller von Fußbällen produzierten praktisch ausschließlich Modelle, die voll und ganz auf Rechtsfüßer ausgerichtet waren. Mit dem L-Star, einem Spezialball für Linksfüßer, möchte die UEFA diese Diskriminierung endlich beenden und schon ab der kommenden Saison für mehr Chancengleichheit im europäischen Fußball sorgen!
Wer als Rechtsfüßer schon einmal versucht hat, mit dem linken Fuß zu gaberln, der kann sich ungefähr ausmalen, wie schwer es Linksfüßer im traditionell auf Rechtsfüße ausgerichteten Fußball haben. Das Fußball-Magazin kicker.de kommt in einer unlängst präsentierten Studie zu dem Schluss, dass allein in Deutschland jedes Jahr an die 650.000 anfangs begeisterte Linksfußballer auf Grund der rechtslastigen Bälle frustriert das Handtuch werfen und ihnen steile Karrieren wie jene von Lionel Messi, Arjen Robben oder James Rodriguez verwehrt bleiben.
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin präsentierte anlässlich der IFAB-Jahrehauptversammlung in Genf die diesbezüglichen Reformpläne des europäischen Fußballverbands: “Es ist höchst an der Zeit, die Benachteiligung von Linksfüßern im Fußball ein für allemal zu beenden. Ab der kommenden Saison sind daher in allen europäischen Bewerbsspielen verpflichtend und anteilsmäßig Spezialbälle für Linksfüßer einzusetzen.”
Mit Puma sei es bereits gelungen, einen Sportartikel-Hersteller zu finden, der mit dem Modell ‘L-Star’ einen speziell auf Linksfüße ausgerichteten Fußball produzieren wird: Dieser ist auf der linken Seite leicht verstärkt und mit einer Linkstich-Naht versehen, die den Schuss für Linksfüßer um ein vielfaches erleichtern und insbesondere jenen Drall ermöglichen soll, der bisher Rechtsfüßern vorbehalten war.
Für so manchen Linksfuß kommt dieser Schritt leider zu spät. Albert Einstein, so heißt es, wäre angeblich ein überaus talentierter Kicker gewesen, doch auf Grund seiner Linksfüßigkeit vorzeitig aus dem Kader seines Vereins SSV Ulm 1846 ausgemustert worden. Gut, dass die UEFA mit ihrem Schritt ein starkes Zeichen für mehr Chancengleichheit im Fußball setzt und verhinderte Karrieren wie jene von Einstein ab sofort der Vergangenheit angehören dürften!