Presst man zwei Materialen gegeneinander, war es bis vor kurzem stets der Diamant, der im anderen Material seine Spuren hinterließ. Doch der bisherige Rekordhalter muss sich offenbar ab sofort nur noch mit Platz Zwei begnügen: Wissenschaftern der TU Wien gelang mittels Hochdruckexperiment im Labor der sensationelle Nachweis, dass eine handelsübliche Nektarine aus einem Lidl-Supermarkt in Sachen Härtegrad den zum Vergleich untersuchten Diamanten klar hinter sich lassen konnte!
Dr. Reinhard Pesenhammer, Geologe und Physikprofessor an der Technischen Universität Wien, der den Druckversuch wissenschaftlich begleitete, schildert das bahnbrechende Ergebnis: “Während Diamanten eine Schleifhärte um die 140.000 Rosiwal aufweisen, kam die in unserem Versuch verwendete Lidl-Nektarine auf einen Wert von sage und schreibe 212.409!”
Im Vergleich zu der im Labor untersuchten Frucht, die der Bezeichnung Steinobst offenbar alle Ehre machte, sei der Diamant quasi ein echtes Weichei gewesen, so Pesenhammer. Was ihn bei dem Experiment jedoch am allermeisten überrascht habe, war die Tatsache, dass entgegen der bisherigen Meinung der Kern der untersuchten Lidl-Nektarine wesentlich weicher als das diesen umgebende Fruchtfleisch gewesen sei.
Die Erkenntnisse des Experiments hätten jedenfalls eine enorme praktische Relevanz, so Pesenhammer: “Während die bisher für Tiefenbohrungen oder beim Betonschneiden zum Einsatz kommenden Diamanten ein kleines Vermögen kosten, bekommt man ein Kilo Nektarinen beim Lidl in Aktion schon um einen Euro fünfzig.” Ob Erdölgewinnung oder Tunnelbau – Professor Pesenhammer ist überzeugt, dass die superharten Lidl-Nektarinen schon bald den kompletten Bohr- und Schneide-Sektor revolutionieren dürften.
In rohem Zustand seien die Lidl-Früchte jedenfalls nicht nur ungenießbar, sondern für das menschliche Gebiss geradezu lebensbedrohlich, so Pesenhammer. Sein Tipp: Die Nektarinen mehrere Tage weichkochen, am besten in Zuckerwasser. So werden die Früchte zumindest al dente und erlangen zugleich jenes Mindestmaß an Süße, um sie geschmacklich von rohen Kartoffeln unterscheiden zu können!