Dass in China ein Sack Reis umfällt, kommt leider immer wieder vor. Vielen Menschen ist vor allem jener Reissack in trauriger Erinnerung, der am 6. April 2012 in Hong Du in der chinesischen Provinz Yanan auf äußerst spektakuläre Weise zu Boden ging:
Doch heute Nachmittag erschütterte ein wesentlich dramatischerer Vorfall aus der Provinz Heilongjiang die Welt: In einer Lagerhalle im Norden der Stadt Heihe war um 12:14 Ortszeit nicht ein Reissack sondern ein Sack Mais umgefallen!
Lagerarbeiter, die gerade ihr Mittagsmahl – chinesische Eiernudeln mit gepfefferter Hühnerbrust – zu sich nehmen wollten, beteuerten, der 20 Kilo schwere Sack mit Mais der Sorte Yukon sei plötzlich und ganz von selbst einfach umgekippt.
Der Vorfall schlug landesweit ordentlich Wellen, gelten beim Stapeln von Maissäcken in China im Unterschied zu Reis doch überaus strenge Sicherheitsvorschriften. Die örtlichen Behörden prüfen bereits den Tathergang und haben versichert, die Verantwortlichen schnellstmöglich zur Rechenschaft ziehen zu wollen.
An den Nahrungsmittelbörsen sorgte die Nachricht für regelrechte Panik, der Maispreis brach im Verlauf des Tages gleich mehrfach ein. Erst als aus der chinesischen Provinz Kunming das Umfallen eines Sacks Reis gemeldet wurde, konzentrierte sich das mediale Interesse schlagartig auf diese Katastrophennachricht und die kritische Lage auf den Maismärkten stabilisierte sich wieder halbwegs.
All jene, die in der Vergangenheit oft leichtfertig oder ohne kritische Reflexion die Metapher vom umgefallenen Reissack verwendet haben, sollten sich die heutigen Ereignisse aus China zu Herzen nehmen und hinter die Ohren schreiben: Daran sieht man nämlich, wie enorm wichtig es sein kann, wenn dort tatsächlich ein Sack Reis umfällt!