Die Verbraucherorganisation ‘Stiftung Warentest’ nahm unlängst eine Reihe von Religionen und Glaubensrichtungen näher unter die Lupe – und kam zu einem ernüchternden Ergebnis: Insbesondere die Weltreligionen, die sich durch mehrere Milliarden Anhänger auszeichnen, schnitten bei dem Test wenig befriedigend ab. Auch weniger verbreiteten Religionen erging es nicht viel besser, einzig und allein der Pastafarianismus, der es weltweit gerade einmal auf rund 10 Millionen Gläubige bringt, bekam als Testsieger gerade noch die Note 2,3!
Bereits beim ersten Kriterium ‘Zeitaufwand’ schnitten die meisten Religionen alles andere als gut ab. So heißt es im Testbericht: ‘Bei dem bisschen Freizeit, das neben Arbeit und Schlaf noch übrigbleibt, erachten wir es als problematisch, wenn für Religion auch noch wertvolle Stunden für wenig abwechslungsreiche Rituale und Gebete geopfert werden müssen.’ Lediglich die Anhänger des Fliegenden Spaghettimonsters konnten die Tester in diesem Punkt überzeugen.
Gleich mehrere Religionen fielen als Spaßverderber und durch massive Einschränkungen der persönlichen Freiheit auf. So gab es beispielsweise für das Verbot von Alkohol, die Ablehnung bestimmter Fleischsorten oder wochenlange Fastengebote von den Testern ordentlich Punkteabzüge. Auch restriktive Bestimmungen, wer mit wem wann in die Kiste hüpfen dürfe, wurden mit Minuspunkten bedacht. Die östlichen Religionen und wiederum der Pastafarianismus hatten in diesem Punkt eindeutig die Nase vorn.
In Sachen Gleichberechtigung schnitten so gut wie alle untersuchten Religionen wenig zufriedenstellend ab: Männlicher Gott, männliche Propheten, männliche Geistliche! Dies wurde auch beim Testsieger bemängelt, geht der Pastafarianismus doch auf einen männlichen Propheten zurück. Einzig der Hinduismus war in der Bewertung diesbezüglich eine löbliche Ausnahme, konnte er die Tester doch mit einer erfreulichen Menge an Göttinnen überzeugen.
Wenn es darum geht, wieviele Feiertage einzelne Religionen ihren Gläubigen gönnen, konnte sich eindeutig das Christentum positiv hervortun. Punkteabzüge gab es allerdings gleich wieder dafür, dass diese Tage meist mit Kirchgang und längeren Messen verbunden sind, so dass die Anhänger erst recht wieder durch die Finger schauen. Weiters wurden beim Test folgende Kriterien untersucht: Spaßfaktor nach dem Tod, Gräueltaten und Zahl der Todesopfer im Namen der Religion, Toleranz gegenüber Andersgläubigen, Erklärung für Leid und das Böse, Strafausmaße bei Vergehen sowie Glaubhaftigkeit und Widerspruchsfreiheit der Lehren.
Im abschließenden Resümee von Stiftung Warentest heißt es: ‘Praktisch keine der untersuchten Religionen war überzeugend, teilweise stellen diese sogar eine regelrechte Gefährdung für die Menschheit dar! Auch der Testsieger Pastafarianismus mit der Note 2,3 weist diverse Mängel auf. Wir empfehlen daher, bis auf weiteres zur Gänze auf Religion zu verzichten. Denn die Gottheit, die uns restlos überzeugt hätte, muss wohl erst geboren werden!’